Butzkopf
  Wohnmobile einmal Alkoven und zurück
 
sogar zweimal Alkoven und wieder zuück!

Hier möchte ich meine Gedanken am Ende des Jahres 2010 niederschreiben und wie es dazu kam mich wieder vom echten Wohnmobil zum Kastenwagen zurück zu entwickeln.

Nachdem wir vom ersten Knaus Wohnmobil begeistert waren und auch das Wintercamping für die Familie entdeckten, entstand der Wunsch nach einem größeren Wohnmobil mit ABS Bremsen. Zuerst einmal empfanden wir es als lästig immer die Sitzdinette zum Bett umbauen zu müssen. Dies war leider notwendig da es uns kaum gelungen ist die Kinder zusammen an einem Schlafplatz unterzubringen. Stundenlang hatten wir zu kämpfen bis endlich Ruhe ins Mobil einkehrte und am anderen Morgen startete die "Party" schon so frühzeitig, dass der Erholfaktor für uns alle gegen Null tendierte. Also sollte es ein Mobil mit Stockbetten, Alkoven und einer vollwertigen Dinette bei minimalen Außenmassen werden. Auch ein ABS Bremssystem stand auf der Wunschliste da es auf den verschneiten Strassen immer wieder notwendig war ins Bankett auszuweichen. Bei der Firma Ungeheuer in Calw wurden wir schließlich fündig. Ein Dethlefs A 5880 HG mit gerade mal 6 Meter Fahrzeuglänge, Fahrerhausklima, 128 PS und erst 55000 Km hatte es uns angetan.

Unsere Vorstellungen wurden übertroffen. Nun war richtiges Wohnen möglich. Die Heckgarage ermöglichte es uns alles fast bedenkenlos einzupacken. Selbst die gefrohrene und schwere Wigo Thermohaube fand nach dem Wintercamping darin genügend Platz. Das Tollste aber war, dass nun die Eltern am Abend, wenn die Kids in ihren Stockbetten schliefen,  noch gemütlich am Tisch sitzen konnten und so etwas wie Feierabend hatten. 
Leider gab es aber auch von Anfang an einige Nachteile festzustellen: 
Die Fahrzeuglänge war zwar nur etwa 60 cm länger als das Vorgängerfahrzeug, war aber doch immer spürbar. Natürlich nicht auf Bundesstrassen und Autobahnen, aber beim Rangieren auf den Stellplätzen und vor allem im Ersatzeinsatz als Familienauto. Die Kinder zu einem Freund im Wohngebiet fahren war genauso nervig wie sie nach dem Sport von der Turnhalle abzuholen. Dazu musste das Mobil zu Hause auf einer öffentlichen Parkfläche geparkt werden, was bei einer Breite von fast 2,30 Meter eigentlich nicht geht, ohne den Gehweg zum Teil mitzunutzen.  Der Dethleffs war ein Womo mit einem herrlichen Wohngrundriss, aber von der Verarbeitung weit hinter unserem Knaus anzusiedeln. Stand es für mehrere Wochen vor dem Haus, ergoss sich vom Dach beim Wegfahren ein Bach mit geschätzten 20 Litern Regenwasser auf die Strasse. Egal, kann man sagen, aber der Gedanke wie lange so etwas die Dichtungen bei einem 10 Jahre alten Mobil mitmachen lies mich nie ganz los.
Die Dreipunktgurten auf den Sitzplätzen im Wohnbereich waren auch so ein Murks. Wenn ich ehrlich zu mir selber bin, liefen die eigentlich nie richtig. Einmal ausgezogen verharrten sie ewig so, bis sie wieder am Körper der Kinder anlag. Von welchem Kind ist zu erwarten stundenlang ruhig zu sitzen? Mehrmals habe ich versucht den Gurtverlauf und die Umlenkung zu optimieren, letztlich ohne dauerhaften Erfolg! Von der Sitzqualität auf den nur mit Klettverschlüssen befestigten Polster möchte ich erst gar nicht reden. Zum Thema Unfallsicherheit könnte ich Seitenlange Berichte schreiben. Mein Tip: Es soll sich mal ein Erwachsener bei der Fahrt hinten rein setzen. Es ist beängstigend wo es da überall ächzt und knarrt. 
Die Sicht der hinten mitfahrenden Kinder bei der Fahrt kann als eine Katastrophe bezeichnet werden. Bedingt durch die relativ kleinen Isolierfenster eines Womo war es kaum möglich die Kids am Geschehen um uns herum zu begeistern. Logisch, dass darum schnell das Geplärre und Streit einsetzte. Ein nicht unerheblicher Grund für den Wechsel zurück waren auch die finanziellen Aspekte. Wer gibt es schon gerne zu sich übernommen zu haben? Wir. Auf jeden Fall. Klar ist es immer gegangen, sogar noch abbezahlt nebenher, Zubehör gekauft und so oft als möglich unterwegs gewesen. Trotzdem war es uns irgendwann leid jeden Euro ins Wohnmobil zu stecken. Für gerade einmal 8 bis 10000 Km Fahrleistung im Jahr. Irgendwann bemerkten wir wie das Wunschmobil zu einer Belastung wurde.
Ein nicht zu vernachlässigender Punkt waren auch die Stellplätze und das Publikum dort. Anfangs waren wir von der unkomplizierten und preiswerten Möglichkeit der Übernachtung begeistert. Doch die Altersstruktur und deren Interesse war weit weg von uns und unseren umtriebigen Kindern.

Als ehemalige VW Busfahrer schauten wir so manches Mal wehmütig zu den Kastenwagen auf dem Platz. Irgendwie machten die doch auch Urlaub, bauten schnell auf und noch schneller wieder ab. Konnten an jedem Supermarkt einen Parkplatz finden und hatten weniger zu verwalten.

Auf der Suche nach einem Ersatz war ganz klar dass es ein Wagen für jeden Tag sein soll. Tiefgaragentauglichkeit (Fahrzeughöhe) war nicht so wichtig, aber die Länge sollte unter 5 Meter liegen. Auch auf einen Toilettenraum können wir, wenn auch schmerzlich, verzichten. Wichtig waren eine ordentliche Sitzposition und Crashsicherheit für die Kinder und so viel Raum, dass Wintercamping zu viert noch geht. Daher schied der T5 vn VW schon mal aus. Er war zwar absolut alltagstauglich, aber mehr wie zwei Nächte in der Enge können wir uns nicht vorstellen. Eine Notbenutzung einer Chemietoilette ist mitten im Wohnraum nicht unser Ding. Es mag zwar sein, dass der VW unter dem Schafplatz einen großen Stauraum besitz, doch bei Regen komm ich da nur von außen dran. Dazu hat er auf der Sitzbank nur wenig Platz und somit nur eine 4 Personenzulassung!
Letztlich entschieden wir uns für den Ford Nugget mit Westfaliaausbau. Ein preiswertes und vom Konzept 2 Raum (Küche hinten quer) unschlagbares Fahrzeug. 
 
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